Intermodellbau 2014

Auch in diesem Jahr war die Intermodellbau wieder Anziehungspunkt für Modellbau aus aller Welt um sich dort aus erster Hand über Neuigkeiten zu informieren und einzukaufen. Aber auch der soziale Aspekt kam sicherlich nicht zu kurz. Viele hatten die Gelegenheit genutzt um sich mit Bekannten und Freunden zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen.

Wie der Veranstalter abschließend mitteilt, habe die Intermodellbau 2014 ihre Position bestätigt. Mit 88.000 Besuchern konnte erneut das gute Ergebnis des Vorjahres erzielt werden. Europas größte Messe für Modellbau und Modellbau präsentiere sich damit konstant erfolgreich: Mit 561 Ausstellern aus 17 Ländern zeigte sich auch die Ausstellerzahl stabil. „Es ist uns erneut gelungen, die unterschiedlichen Zielgruppen unserer Messe erfolgreich anzusprechen“, freut sich Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Für erfahrene Modellbauer gab es u. a. die Zusatzmesse experTEC, die faszinierenden Anlagen der Clubs und Vereine sowie viele Neuheiten der Aussteller. Für das breite Publikum wurde zum ersten Mal ein Familiensonntag mit zahlreichen Mitmachaktionen angeboten. Sabine Loos: „Die Intermodellbau 2014 war eine prall gefüllte Ideenbörse für Modellbauer, ein internationales Besucher-Highlight für Dortmund und eine Plattform für Millionen-Umsätze der Aussteller.“

Die Westfalenhallen in Dortmund: Der jährliche Pilgerort für Modellbusfans

Etwa jeder fünfte Besucher reiste aus dem Ausland zur Intermodellbau 2014 an. Unter anderen kamen Besucher aus Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Schweder, der Schweiz, Spanien, der Türkei und natürlich aus den Benelux-Staaten. 18,9 Prozent der Besucher reisten aus 50 bis 100 Kilometern Entfernung an, 34,3 Prozent aus 100 bis 300 Kilometern, und 17,2 Prozent fuhren sogar mehr als 300 Kilometer, um zur Messe zu kommen. Innerhalb Deutschlands waren Besucher aus so gut wie allen Bundesländern vertreten. Das ergab die Befragung durch ein unabhängiges Messe-Marktforschungsinstitut.

Am Messe-Samstag besuchte Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die Intermodellbau. Er hatte bereits im Vorfeld die Schirmherrschaft der Messe übernommen. Seine Analyse: „Der Modellbau vermittelt jungen Menschen soziale und technische Fähigkeiten, die später auch für technische Berufe und den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig sind.“ Schneider schritt auf der Messe selbst zur Tat und steuerte unter anderem ein Modellflugzeug. Anschließend nahm er sich Zeit für einen ausgiebigen Messerundgang.

Dabei dürfte der Minister vielleicht auch gesehen haben, dass Im Bereich der Großserienhersteller nach wie vor die Nürnberger Spielwarenmesse die Leitmesse ist und, nachdem die Intermodellbau nur zwei Monate später stattfindet, konnten zwar alle Neuheiten dort wiederum bewundert werden, verfügbar waren diese Neuheiten der Spielwarenmesse leider oftmals ebenfalls noch nicht. Auch auf weitere Neuvorstellungen durfte man nicht hoffen. Die Intermodellbau ist eher als Messe für den Modellbauer konzipiert, wo dieser sich mit Material, Werkzeug und Ideen eindecken kann, zumal ja einige ideelle Aussteller Ihre Werke ausstellen, vorführen und natürlich auch für einen Austausch zur Verfügung stehen

MEK-Modelle: Neoplan N 409, Mercedes O 402, Renault S53RII, Viseon C13

MEK-Modelle: IVECO EuroClass, Neoplan N 117/3 Spaceliner und Neoplan Centroliner N 4428

Leider auch dieses Jahr nicht als Aussteller vertreten war der Omnibus-Kleinserienhersteller MEK, der in diesem Jahr sein 30 Jähriges Firmenjubiläum feiern kann. In der Zeit wurden uns sicherlich schon über 100 Busmodelle als Bausätze zur Verfügung gestellt – aller Ehren wert, wie ich denke! Ohne nun Neuheiten für das kommende Jahr vorstellen zu können, gibt es aber auch gute Nachrichten zu vermelden. Es sind nun schon einige der im letzten Jahr vorgestellt Neuheiten beim Hersteller verfügbar.

Büssing Ludewig Anderthalbdecker der Stadtwerke Offenbach, exklusiv für den Offenbacher Händler Toys-Mobil

Erste 3D-Drucke des neuen Kässbohrer Setra S 12

Erster 3D-Druck des neuen Van Hool A330

Auch der Omnibusmodellgroßserienhersteller VK hatte seine Neuheiten von der Spielwarenmesse mit nach Dortmund gebracht und der Besucher des Standes konnte sich davon überzeugen, dass die bisherigen Handmuster hergestellt im 3D verfahren auf tolle neu Modelle hoffen lassen. Dies gilt speziell für die Modelle des Van Hool und des Setra S 12, die beide eine bisher weit klaffende Lücke bei den Modellbussen schließen und daher sehnsüchtig erwartet werden. Nachdem der Swisshybrid bereits im Handel zur Verfügung steht wird nun als nächste Neuheit der Van Hool A 300 in zwei- und dreitüriger Variante erwartet. Ganz neu auf dem Stand war der Büssing Anderthalbdecker der Stadtwerke Offenbach, der exklusive für den Offenbacher Händler Toys-Mobil gefertigt wurde – wiederum ein außerordentlich schön und detailliert gestaltetes Modell.

Ebenfalls sehr schöne Modelle waren auf dem Stand der Firma Mo-Miniatur ausgestellt. Aus Sicht der Omnibusliebhaber ist freilich der Mercedes O 321 H das Highlight der Messe. Letztes Jahr wurde das 1/32 Modell in der Farbe und der Konfiguration der Post ausgestellt und mittlerweile auch ausgeliefert. In diesem Jahr waren als Handmuster ein Reisebus mit Oberlichtern und mit passendem Gepäckanhänger, ein Wagen der Hamburger Hochbahn und einer in den Farben der Bahn ausgestellt. Beachtenswert ist auch die schöne Ausgestaltung der Inneneinrichtung und insbesondere des Cockpits. Einige Details verraten noch den Handmustercharakter der Modelle, so waren die Linienbusse mit der Chromumrandung des Grills der Luxusversion ausgestellt und der Reisebus hatte dafür sowohl einen Briefkasten neben der Türe als auch die Sitze der Linienversion. Diese kleinen Nieten sollen aber bis zur Serie abgestellt werden. Als Vorschau wurde ein NWF BS 300 SchiStraBus u. a. mit Funktion angekündigt.

Mo Miniatur Handmuster Mercedes O 321 H

Mo Miniatur Handmuster Mercedes O 321 H

Mo Miniatur Handmuster Mercedes O 321 H

Mo Miniatur Handmuster Mercedes O 321 H

Mo Miniatur Handmuster Mercedes O 321 H

Bei MMZ waren alle Modelle aus eigener Produktion ausgestellt. Es stehen ein Mercedes O 5000, ein Saurer Alpenwagen, ein und ein Büssing Senator als Zinnbausätze im N Maßstab zur Verfügung. Als Neuheit wurde ein Robur Bus im Prospekt angekündigt. Im Z Maßstab 1/220 waren ebenfalls einige Busmodelle in der Vitrine zu finden. Unter anderem wurden auch Modelle aus der Edelschmiede Marks im HO Maßstab angeboten. Der alte ABOAG Doppeldecker und der daraus entstandene Pferdeomnibus standen für 180 Euro bzw, 160 Euro zum Verkauf. Es wurde verlautbart, dass MMZ wohl künftig nicht mehr auf Messen ausstellen möchte.

MZZ Mercedes-Benz O 5000

MZZ Mercedes-Benz O 5000 und Büssing

Marks ABOAG und Pferdeomnibus

Auf dem Stand von Viessmann und Kibri konnte das Modell des Hallenser Busbahnhofes bestaunt werden. Das schöne und umfangreich aber dezent illuminierte Modell macht große Lust, einen eignen Busbahnhof in den Hobbyraum zu stellen und den neuen Fernbussen einen passenden Rahmen zu geben. Das komplette Set besteht aus dem Wartegebäude und sechs Buspositionen. Die Komponenten kann man aber auch in Teilen einkaufen.

Viesmann/Kibri - ZOB Halle

Viesmann/Kibri - ZOB Halle

Herr Müller aus Siegen zeigte auf seinem Stand alle zur Verfügung stehenden Varianten seines Resinbausatzes des Magirus O 3500. Das Modell gibt es sowohl mit als auch ohne Dachrandverglasung sowie mit offenem und geschlossenem Faltdach. Auf der Messe waren auch Modelle es Henschel HS 140 zu erwerben, sowie der Omnibusaufbau auf die LKW Fahrgestelle.

Müller Siegen Lkw-Omnibusaufbauten

Müller Siegen Magirus O 3500

Müller Siegen Magirus O 3500

Auf dem Stand von THS konnte man wiederum nur das zugegebenermaßen interessante Prospekt kaufen. Von den darin angekündigten Modellen fehlte jede Spur. Es waren aber zwei Modelle des sehr gelungenen MAN SL 200 von Andreas Heyden ausgestellt.

MAN SL 200 von Andreas Heyden

Minis Büssing Ludewig Anderthalbdecker

Minis hatte nun schon eine ganze Reihe von Büssing Anderthalbdecker im N Maßstab in der Vitrine ausgestellt. Auch der MAN SÜ 240 konnte bereits ausgeliefert werden. Als Handmuster war der kleine Mercedes O 307 zu betrachten.

Auch Schuco hatte die Modelle der Spielwarenmesse in den Vitrinen geparkt. Sehr interessant ist dabei der Magirus O 6500, der als Resinmodell gefertigt wird. Die Messe Modelle der Spielzeugmesse hatten schon ein bisschen gelitten, so dass das Fußballweltmeister Sondermodell seinen Pokal verloren hatte… Auf dem Stand bot man die Modelle des Mercedes O 302 in „Reiners“ Lackierung für sehr günstige 5 Euro und das Modell des Saurer Alpenwagens für 20 Euro an.

Der Magirus O 6500 als WM-Bus

Die normale Ausführung des Magirus O 6500

Auf dem Stand von Co.Met.Milano waren zwei Kleinserienmodelle von italienischen Kleinbussen zu bewundern: Zum einen handelt es sich um einen Fiat 850 T, der nun als Kleinbus in Resinbauweise zur Verfügung steht, zum anderen um einen Alfa Romeo Kleinbus, der unter der Bezeichnung Romeo 2 vermarktet wurde. Der Romeo 2 soll so sowohl mit einem flachen Dach als auch mit einem Hochdach ausgerüstet hergestellt werden.

Liliput Gräf & Stift FON 120

Auch Liliput hatte den als Ladegut konzipierten Gräf & Stift FON 120 nach Nürnberg nun in Dortmund in einer Vitrine ausgestellt.

Rietze ließ sich wiederum von der Firma Reinhard vertreten, die auch einige Modelle als Schnäppchen angeboten hatte. Die Modelle des Mercedes O 303 und des Setra S 315 HDH wurden für je 5 Euro, der Neoplan Skyliner für 10 Euro angeboten. Bei Brekina, Siku, Wiking und Epoke waren keine neuen Modellbusse zu sehen. Bei Brekina hatte man Modelle des O 307 als Postbus zum Verkauf mitgebracht.

Generation Zukunft auf der Intermodellbau 2014

Zu guter Letzt auch noch einen Exkurs in ein anderes Modellbaugebiet, die ja alle auf der Intermodellbau vertreten sind und die ja mehr oder weniger Sinnvoll einsetzbar sind. Als ganz hervorragend hat sich da eine Vorstellung bei den Schiffsmodellbauern herausgestellt, wo die Kinder in sicherer Entfernung vom Modell auch riesig Spaß haben können – und darum geht es ja am Ende immer! Das hat auch die Messegesellschaft erkannt: Neben der Premiere des Familiensonntags hat die Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH in diesem Jahr ihre Aktion für Schulklassen ausgebaut. 56 Klassen Kurse und Arbeitsgemeinschaften besuchten die Intermodellbau – insgesamt 1.000 Schüler. Damit ist der Zuspruch erneut gestiegen. 2013 waren 43 Klassen, Kurse und AGs zur Messe gekommen. Und viele davon mit dem Bus. Vielleicht werden das ja alles Modellbusfans...

Stefan Frey

Text & Bilder: Stefan Frey, Zahlen & Fakten: Westfalenhallen Dortmund GmbH

((C)Text- u. Bildquelle: modellbus.info / Stefan Frey / Rüdiger Schreiber)

(C) Redaktion modellbus.info, April 2014