Spielend konstruiert

 

 

 

 

 

Abdullah Kobeissi Designer im Legoland modellbus.info

 

 

 

 

 

Aus handelsüblichen Lego-Steinen baut Abdullah Kobeissi jeden Omnibus als Modell nach. Ob MAN, Mercedes-Benz, Irisbus, Setra oder Van Hool – alle Fabrikate und Typen werden maßstabsgerecht verkleinert Stein auf Stein zusammengesetzt.

 

 

„Selbst die Schwinge eines Setra Doppeldeckers S 328 DT besteht aus Legosteinen“, versichert Abdallah Kobeissi. Der Modellbauer im Dienste des Legolandes räumt letzte Zweifel ganz einfach aus dem Weg: Mit wenigen Handgriffen wird der Bus auseinandergebaut. Was jetzt auf dem Tisch liegt, sind handelsübliche Lego-Steine. Runde Formen seien kein Problem, wie der Däne meint.

 

 

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Setra Schwinge Lego modellbus.info

 

 

 

Setra S 328 DT Lego modellbus.info

 

 

 

Die konstruktiven Möglichkeiten sind Dank des patentierten Kupplungssystems der Kunststoff-Bausteine riesig: „102.981.500 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten gibt es für sechs 8-Knopf-Steine derselben Farbe“, sagt Kobeissi lachend. Damit sei jede denkbare Form möglich, ganz gleich ob Setra-Schwinge oder die Sicke des Mercedes-Benz O 404.

 

102.981.500 Möglichkeiten

 

 

 

Zusammen mit einem Dutzend Mitarbeiter entwirft und baut der Däne alle Miniaturmodelle,  die im Freizeitpark Legoland zum Einsatz kommen. Die Besucher haben im Bereich des Minilandes die spannendsten Orte und Bauwerke der Erde zu ihren Füßen. Zahlreiche Miniaturen aus Lego-Steinen machen es möglich. Überall verstärken Licht, Geräuschkulissen und Bewegung die Illusion einer lebendigen Miniwelt. Und ein Fuhrpark, der vom Pkw über den Lkw bis zum Omnibus alles bietet.

 

 

 

 

 

Abdullah Kobeissi Designer im Legoland modellbus.info

 

 

 

 

 

Der Spezialist für Fahrzeuge aller Art ist Kobeissi. Doch nicht nur europäische Marken sind gefragt, wie ein aktueller Auftrag aus Übersee zeigt: Der Modelldesigner erhielt Fotos eines amerikanischen Schulbusses. Nach zwei Wochen war der winzige Schulbus im Maßstab 1:20 aus überwiegend gelben Legosteinen fertig. Amerikaner werden ihn später als Thomas Built Buses-Schulbus wieder erkennen.

 

Lego-Modellbusse im Maßstab 1:20

 

 

 

Die Busminiaturen aus Legosteinen sind überwiegend in Europa im Einsatz. Am Rhein fährt ein Mercedes-Benz O 404 entlang, ein MAN SL Niederflurstadtbus durch die historische Altstadt. In Sichtweite überholt gerade ein Van Hool Linienbus der A300-Baureihe einen Hainje-Stadtbus. Von mittelalterlichen Burgen am Rhein ist es nämlich nur ein Katzensprung nach Belgien und Holland – zumindest im Miniland.

 

 

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Nicht ganz so schnell entsteht ein neues Modell. Gut 70 Stunden braucht Kobeissi allein für den Bau eines Fahrzeuges. Von der Idee bis zur Aufstellung im Park vergehen aber weit mehr Stunden. Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, macht sich der Däne Gedanken über die besonders auffälligen Eigenarten eines jeden Landes. Prospekte von Fremdenverkehrsvereinen unterstützen ihn und das Team dabei. Neben der Theorie folgt ein praktischer Ausflug in das jeweilige Land. Mit unzähligen Skizzen und Fotos kehren die Modelldesigner zurück nach Dänemark. In einer Besprechung machen sich alle Designer und Verantwortliche der Parkleitung Gedanken darüber, aus welchen und aus wie vielen Miniaturen das jeweilige Land dargestellt werden soll.

 

70 Stunden für einen Bus

 

 

 

„Besonders oft bin ich in ganz Europa den Mercedes-Benz und Setra Reisebussen begegnet“, erinnert sich Kobeissi. Diese Marken sind für den Dänen ein Synonym für den europäischen Reisebus. Folglich bereichern besonders viele Busse dieser Marken die europäischen Schauplätzen im Miniland. Als Vorlage beim Bauen dienen Fotos und Prospekte des Herstellers. Die Maße und Formen überträgt der Designer auf ein spezielles Papier, das sich an der Größe der Lego-Steine orientiert. Aus dieser zweidimensionalen Zeichnung entwickelt Kobeissi dann den dreidimensionalen Bus.

 

 

 

 

 

Abdullah Kobeissi Designer im Legoland modellbus.info

 

 

 

 

 

 

 Alle Steine, insgesamt 1.000 verschiedene Teile in 11 Farben, hält das zur Abteilung gehörige Lager vor. „Wir verwenden nur die Lego-Steine, die es auch wirklich gibt“, erklärt der Däne. Dahinter steckt eine einfache Philosophie: Die Kinder sollen die gezeigten Modelle nachbauen können. Die Lego-Steine des Lagers sind - abgesehen von zwei Spezialfarben, die nur für den Park hergestellt werden - genau die gleichen wie die im Handel erhältlichen.

 

Nur handelsübliche Steine werden verbaut

 

 

 

Für die Herstellung des Urmodells des Mercedes-Benz O 404 hat Kobessi gut zwei Wochen oder 70 Stunden und 1.500 Steine gebraucht. Der Setra Doppeldecker ist aus 2.200 Steinen entstanden. Erst wenn alle im Team ihre Zustimmung geben, wird der Bus noch einmal Stein auf Stein gebaut und verklebt. Das ist nötig, damit er den Alltagsbelastungen standhält. Und die sind groß, wie ein Blick auf den Bereich Verkehr zeigt: Rund 35.000 Kilometer legen die animierten Fahrzeuge jedes Jahr zurück.

 

 

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

 

 

 

Dafür gibt es eine eigene Animationsabteilung: Was sich wie von Geisterhand im Miniland bewegt, gehorcht den per Funk oder Kabel übermittelten Signalen hinter der Kulisse. Dank moderner Computersteuerung findet so jedes Fahrzeug seinen Weg. Mikroprozessoren, Akkus und Elektromotoren sorgen für Bewegung. Sie stammen alle, wie auch die Achsen und Lenkung, aus handelsüblichen Bausätzen für ferngesteuerte Fahrzeuge. Dank Baukastenprinzip kann alles miteinander kombiniert werden. Da staunen nicht nur die kleinen Besucher.

Rüdiger Schreiber

 

 

 

 

 

Anm.: Der Artikel ist eine überarbeitete Fassung meines Artikels aus der Fachzeitung BUSFahrer 01-2013

((C)Text- u. Bildmaterial: modellbus.info / Rüdiger Schreiber)

 

 

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

Modellbus Lego modellbus.info

 

 

 

 

 

((C)Text- u. Bildmaterial: modellbus.info / Rüdiger Schreiber)

 

 

 

 

 

 

Vom Miniland zur Familienattraktion

 

Die fünf Freizeitparks namens Legoland, die sich thematisch an Lego-Spielzeug orientieren, wenden sich als Ausflugsziele an Familien mit Kindern. Angesichts des zunehmenden Interesses an den in den Fabriken ausgestellten Lego-Figuren erwuchs bei Godtfred Kirk Christiansen Mitte der Sechziger Jahre die Idee, Lego-Modelle im Freien auszustellen. Ursprünglich schwebte ihm einfach ein kleiner Garten vor, in dem verschiedene Modelle und Figuren vorgezeigt werden könnten. Doch als das Projekt erst auf dem Tisch war, nahm es sehr bald umfangreichere Ausmaße an. Neben der Vielfalt spannender und unterhaltsamer (Fahr-) Aktivitäten und Ausstellungen weckt vor allem das Miniland begeistertes Interesse: Phantastische Modelle bekannter Bauwerke aus Millionen Lego-Steinen, eingebettet in eine Grünanlage mit liebevoll nachgebildeten Landschaften. Der Legoland Park im dänischen Billund ist seit 1968 in Betrieb und bietet jährlich Millionen von Gästen auf 140.000 Quadratmetern eine Fülle von Eindrücken sowie unzählige Aktivitäten zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Mittlerweile gibt es Legoland Parks auch im englischen Windsor, sowie im kalifornischen Carlsbad bei San Diego und in Orlando, Florida. Und auch schon in Malaysia. Seit zehn Jahren gibt es wieder ein Legoland in Deutschland. Während es in den 70er Jahren in Sierksdorf an der Ostsee war, entstand das neue Legoland diesmal im Süden Deutschlands vor den Toren Ulms in Günzburg. 2005 verkaufte das Unternehmen Lego die Parks an die Merlin Entertainments Group, an der die Familie der Lego-Gründer mit einem Drittel beteiligt ist.

 

 

 

 

 

Hier geht es zum Legoland Deutschland

 

Impressum, Sitemap, Kontakt